Montag, 25. Juli 2011

Oslo: Der Gemüseterrorist packt aus

Bombenanschläge und Amokläufe gehören nachwievor zum guten Ton in der Terroristenszene. Wer im Sinne voluminöser Namen wie „Bin Laden“ groß rauskommen will, läuft heute entweder mit der Schrotflinte durch eine Schule oder stellt sich mit einem Sprengstoffgürtel auf den nächsten indischen Parkplatz. Leider bringen solche Taten auch viel zu oft den sogenannten „unfreiwilligen Freitod“ mit sich, weshalb der aufstrebende Journalist meist mit minderqualifizierten Aushilfepsychologen und deren Moralgeschwafel von fehlender Liebe und Zusammenhalt abgespeist wird. 

Umso erfreulicher war für uns daher die Nachricht: „Der Norweger A. B., jüngster Verfechter der modernen Terrorszene hätte seine Tat mit, ein Interview nicht einschränkenden, Verletzungen überstanden“. 




Wir haben Mr. B. in einer Osloer Eisdiele getroffen, und sprachen mit ihm über das Terroristengewerbe, seiner Liebe zum Gemüseanbau, sowie die Kontroversen mit denen man als Terrorist bis heute schwer zu kämpfen hat. 

Wer sich heute dazu entschließt ein Terrorrist oder Amokläufer zu werden, hat es oft nicht leicht. Nicht nur Mütter äußern Anfangs Bedenken ala „das ist doch eine so unsichere Kiste“. Auch Schulen bieten außer der Bereitstellung von Übungsräumen kaum Möglichkeiten Qualifikationen für diesen Beruf zu sammeln. Mr. B. sagt, er habe sich anfangs eher als Rockstar als als anständiger Arbeiter gefühlt. „Es war mein Traum, doch weder die Lehrer noch die Schüler haben mich je bei seiner Umsetzung unterstützt". Wer Terrorrist werden möchte kommt in der Regel nicht umhin einen Zweitjob auszuüben. So auch Mr. B. welcher vor seinem weltweiten Durchbruch in Oslo einen Gemüseladen betrieben hat. „Auch am Terroristengewerbe ist die Wirtschaftskrise nicht gänzlich vorbeigegangen, jeder „Feind der Regierung“ der heute noch Erfolg haben will, muss seine Ausgaben über eine Zweitbeschäftigung decken. Sonst spielt er früher oder später nur noch mit Zündhölzern auf der Straße. Außerdem liebe ich Gemüse“. 
Auf die Frage nach den Gerüchten „Der Gemüseladen von Mr. B. sei lediglich Mittel zum Zwecke, um biologischen Sprengstoff herzustellen“ zeigt sich dieser erbost. „Warum sollte ich mir die Mühe machen? Für sowas gibt es Großhandelsmärkte. Gemüse ist eine meiner Leidenschaften, mehr gibt es dazu nicht zu sagen“.
Eher spricht er davon, seinen Amoklauf anhand des Spiels „COD Modern Warfare 2“ vorbereitet zu haben und empfiehlt Shooter ausdrücklich zum Training, falls keine Möglichkeit besteht, an echten Waffen zu proben. Videospiele, speziell MMOs, eignen sich laut dem Todesschützen auch dazu, Ausreden zu erfinden, um lange allein zu bleiben - weil sich die Mitmenschen anscheinend schnell daran gewöhnen, dass diese Spiele viel Zeit in Anspruch nehmen und auch süchtig machen können. Desweiteren führt er die sogenannten Killerspiele als staatlich anerkannten Sündenbock und Deckmantel für die tatsächlichen Beweggründe einer Gewalttat an. Im Interview verrät uns Mr. B. „Hätte Osama Bin Laden damals Counter Strike auf seinem Rechner gehabt erfreue er sich sicher heute noch bester Gesundheit“. Die Sündenbockfunktion danke dem „kontroversen Schießspiel“ erst dann ab, wenn sich Mensch wie Politiker über die allgemeinen Umstände und der Tatsache bewusst würden, „dass Computerspiele ja mal voll harmlos und überhaupt nicht gefährlich oder anstößig sind, dass die Gewaltszenen in Call Of Duty und Counter Strike alle mit Ketchup und Gummipuppen gedreht wurden, und das es voll keine Kettensäge in GTA gibt, und selbst wenn doch… na und!?“. Laut Mr. B. gibt es allerdings weit weniger Menschen die heute noch von der tatsächlichen Tat als von der Tatsache betroffen sind, dass dieser senile, fragile, infantile, pädophile, sterile Hans vor seinem „emotionalem Befreiungsschlag“ nicht zumindest die Güte besessen hat, das diabolisch-virtuelle Gedankengut von seinem PC zu entfernen. (Dafür haben wir uns übrigens auch persönlich noch einmal bedankt). 
Mr. B. sprach mit uns über seine Sorgen und betonte, dass er vor allem das Missfallen der Gamerszene bedaure: Amok zu laufen sei heute einfach kein respektiertes Verhalten mehr seine Gefühle offen zum Ausdruck zu bringen. Er verstehe das bis zu einem gewissen Punkt und verweist auf den Bombenanschlag, seiner ersten Tat, die jedoch laut einem Hinweis von „DerBadendenGudrun“ (einer begeisterten Leserin unserer Texte) allein deshalb noch nicht mit Computerspielen in Verbindung gebracht wurde, weil alle anständigen Bombenbausimulationen inzwischen sofort verboten werden.