Dienstag, 25. Oktober 2011

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Ich sitze gerade vor einem Mac, höre Lena und atme Nicotin ein und frage mich ob ich gehen darf oder einfach nur Riesenärger bekomme, wenn ich mich jetzt auf den Schreibtisch übergebe.

Tief im Innern sind wir doch alle Teebeutel, die ihr ganzes Aroma mit der Zeit an das Wasser abgeben, das ihnen selbst bis zum Hals steht. 

Und dann ertrinken wir in unserer eigenen Unausstehlichkeit. 

Die Welt ist sagenhaft, wenn man nicht an dich denkt, du schwer verhasster Konsument... oder so

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Abgestellt

Manchmal hab ich das Gefühl, die Welt ist so undurchdacht, dass sie tatsächlich von einem höherem Wesen geschaffen worden sein könnte. Hinter so etwas wie Logik steckt sicher ein beinahe so komplizierter Algorithmus wie hinter dem Widerspruchsvollen. Und Gott war offenbar zu faul, beide zu schreiben. Warum auch? Hauptsache es glänzt.
Und bewege man sich im Gefilde wirrer Gedanken einmal zu weit in die falsche Richtung, versagt unsere Vorstellungskraft. Vorstellungskraft... Gott muss eine scheiß Vorstellungskraft haben. Vermutlich nur eine Ansammlung toller Gedanken, geboren aus einer Power Ranger Action Figur und der verhängnisvollen Erkenntnis die uns immer viel zu spät erreicht um noch erfolgreich in den Geschehensprozess eingreifen zu können. Eingriff. Eingreifen ist etwas für Künstler... für Leute die sich selbst verwirklichen wollen. Gott ist aber kein Künstler, er ist ein Schöpfer. Er erschafft keine materielle Verbildlichung seines Seelenlebens, sondern wirft einfach raus, was er an seinem Charakter nicht ausstehen kann. Der Mensch ist der Ego, Neid und Wutausbruch Gottes, wenn er mal wieder gemerkt hat, dass Kühe aus Gold viel cooler sind als steinerne Kreuze. Der Mensch ist die alte Kommode der Schwiegermutter Gottes, mit all den verhassten, schrillen Klamotten und Parfümflaschen. Das unmodischste Möbelstück seines Seelenhauses. Etwas dass man nur noch hat, weil man sich ekelt es anzufassen. Eines Tages rief Gott zwei Sacharbeiter, sie mögen das Möbelstück entsorgen. Die Kommode wurde die Treppe hinuntergeschleift und in einen Container geworfen, und der liebe Schöpfer hat sich nie wieder nach ihr umgesehen.

Edit: Aus irgendeinem, sicher perfiden Grund hatte dieser Beitrag gestern sage und schreibe 149 Klicks. 140 davon aus den USA. Wir sind das Rammstein der Bloggerszene ;-) 

Freitag, 7. Oktober 2011

Lebenssinn

Ein Rohr so blank und kalt, das Innerste ganz schwarz, wie ein Schatten, der den Schatten wirft und das Dunkle in sich saugt, um dann mit einem leisen Klicken, die Stille durchbrechend eine Eisenkugel die lichtlose Leere füllt und rasend schnell, doch wie in Zeitlupe am nackten Stahle reibt, so dass das Uhrwerk stehen bleibt und der lange, zähe Zeiger richtet sich ganz sacht zum Tode aus, alsbald und unabwendbar die Leere wieder Leere ist, derweilen dein Kopf, aus dem das Leben spritzt, von dessen Gegenteil rau zum kühlen Boden gezerrt, deine müden Lider sich verschließen – Freund, sage mir, lohnt es sich zu erschießen?
Gewiss, so liegen Lasten auf den Schultern, die selbst tausende Hände nicht ertrügen, eine Schwere, die die Seele jedes Einzelnen erdrückt, die Beine bricht, damit man nicht mehr vorwärts kommt, die Arme ebenso, um das Gewicht nicht mehr zu tragen, alle Schuld die uns aufgeladen wurde, fällt im selbigen Atemzug zusammen, in welchen wir die Schmach erkennen und den Schmerz der zerbrochenen Knochen spüren, so dass wir schließlich ineinander klappen, ohne je gemerkt zu haben, wie groß ein Turm aus Worten, Taten und dem Nichtstun werden kann.
Wenn das Geld im lodernden Kaminfeuer verbrennt, man lieber hungert als verkühlt und trotz der Zweisamkeit das Einsame nur fühlt, ein Stich ein Stoß im Herzen, verursacht von Personen, die es niemals berührten und es doch zermalmen, letztlich dir die Heimat unter deinen Füßen wegreißen, damit sie weder hungern, gar verkühlen, sie Spott und Verachtung aus einen Staatsschwamm spülen und dich als niedres Wesen mit Abermillionen Anderen in das Abwasser treten, hinter heiligen Kammern für ein bessres Volksland beten.
Ist das Leben, wenn der Begriff das selbige als großes Komplex erfasst, so wie alle kausalen Zusammenhänge ergreift, die äquivalent zum eigentlichen Begriff des Lebens stehen, ein Lebenswertes oder doch der Sinn eher im Unsinn des Lebens zu finden, so dass daraus geschlussfolgert werden kann, wie nutzlos das System den Menschen integriert? - wobei das Integrieren eher einem Auslaugen bis zur Erschöpfung gleicht, um dann wieder abgestoßen zu werden, damit der Stärkere deinen Platz einnimmt und ihm das gleiche widerfährt nur Schlimmer, immer Schlimmer … irgendwann hat sich der Mensch dann selbst zerstört.
Keiner hat das Recht zu leben, noch zu sterben, obgleich in Elend oder purer Freude, so ist der Mensch doch immer das Gleiche, das Selbe, von jetzt bis zum Ende, vom Anfang bis ins Jetzt und niemals wird er damit aufhören.
Weder darf er sich selbst das Leben schenken, noch zu zeitig nehmen, kein Leid abladen, kein Glück schenken und jeden Menschen als uniform erachten, gleichermaßen eine Welt in der der Blinde die Unterschiede sieht, zu schaffen, um das Paradies vom Himmel zu holen.

Eine perfekte Welt, Mitmenschen, die Unmöglichkeit.