Mittwoch, 27. Juli 2011

Seelenschreiber.



Der Weg in die Tiefe. 

Meine Hoffnung sie verblutet, der Nagel gräbt sich tiefer in mein Herz,
ich sehe schon die Engelschöre, tausend Münder und ein Schmerz,
der mir das Leben aus den Fugen reißt und in den Himmel schickt,
wo das Gesicht des zerstörten Glaubens auf mich blickt.

Die toten Wolken schieben sich, gleich einer Seele in das Weiß,
wissen nichts von kalten Qualen und der Liebeslust aus Eis,
das wie flüssiger Nebel sich den Lebensfunken raubt,
das mein Auge lichtentzogen in den schwarzen Abgrund schaut.

Sternenschweife brennen die Lebenslast aus meinem Blut,
schwarze Feuerklumpen stürmen durch die Venen einer Ascheglut,
drohen die Narben längst vergangener Zeiten wieder aufzureißen,
  ich sehe schon die Flügel unsrer Tage abwärts kreisen.

Die Momente brechen und bersten die Scherben entzwei,
wie sehr wünschte ich doch sie ziehen endlich vorbei,
vergehen auf deiner Iris und bleiben für immer,
dort wo sie niemand findet, dein allerletzter Hoffnungsschimmer.

Der Schönheit bleiche Haut berührt die Meinige nicht mehr,
mein kalter Atem beschwert den Deinigen so sehr,
dass der Brustkorb kaum gehoben sich zum Tode senkt,
 als ein letzter Kuss aus deinen Lippen zu meinem Munde drängt.

Ich fasse deine zarte Hand mit der mir verbliebenen Kraft,
die aus meinen dürren Fingern schwindet und erschlafft,
bevor die Griffe der Unendlichkeit deinen Leib umschlingen,
dich nun endlich frei von Schmerzen in das Dunkle zwingen.

Stille fließt in meinen Adern und lässt es Augenblicke schweigen,
das bebend’ Herz durchtränkt mit schwarzem Blute steigen,
bis ich ohne dich, verlassen am Rande des Schicksals stehe,
die unsichtbaren Schwingen spreize, springe –
und dich nie wieder sehe.







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