Sonntag, 11. September 2011

11.09 meets "Elfter September"

Wenn es etwas Überflüssigeres als Gedenktage gibt dann sind das Gedenktage um Ereignisse die bereits zehn Jahre zurück liegen. Die Idee eine Katastrophe oder einen Verlust jedes Jahr aufs Neue zurück ins Bewusstsein zu drängen ist so redundant wie dämlich. Zu welchem Zweck versucht man denn, schlimme Dinge zu verarbeiten wenn es irgendwo in der Zukunft nochmal einen Tag gibt an dem man alles wieder rauskramt? Warum lässt man es zu, dass sich so eine Katastrophe jedes Jahr geistig wiederholt?

„Na weil wir die Opfer eben nicht vergessen haben, du apathischer Depp“

Und wer entscheidet dann für welche Opfer Gedenktage eingeführt werden, und für welche nicht? Sollen wir jetzt täglich Schweigeminuten für Terroropfer abhalten? Denn irgendwo ist ja immer jemand durch fremde Hand ums Leben gekommen. Ich fordere eine Schweigeminute für Osama Bin Laden, oder zumindest für meine Uroma weil die ja irgendwie… die hab ich auch noch nicht vergessen. Das der elfte September heute noch derart „gehypet“ wird hängt wohl in erster Linie mit einem nicht unterzukriegenden, im Gehirn leider viel zu tief verankerten, pseudomoralisch und überbewerteten Urmedienempathiegedanken zusammen. Frei nach dem Thema „oh das war ja alles so schrecklich. Ich hab zwar nie eines der Opfer gekannt, saß zu dem Zeitpunkt auf meinem heimischen Sofa und kenne allgemein nur die Bilder von RTL, aber ich trauere total mit… ehrlich ich bin so fertig… echt“. Aber warum? „na weil… na weil… na weil das doch alle sind… das war so schrecklich“ ja schon… aber warum? „weil… ach lass mich einfach… es kommt im TV deshalb hat man da traurig zu sein, du Unmensch“.

Und Türme, die fallen für Jungfrauen im Jenseits
Und dann das Gefühl. von dem man jetzt längst weiß
es wird nicht mehr gehen
nicht in den nächsten Jahrzehnten

In diesem Sinne: denkt an meine Uroma